H.
September 2004
alles ist schwarz, ganz eng, kann mich nicht bewegen, bin gefangen, alles ist ganz schwer, es drückt mich ein, es ist so schwer und eng. möchte raum und luft, möchte da raus, doch es erdrückt mich so schwer.
alles ist so schwarz, da ist ein bisschen raum, ein raum in mir. versuche mich die ganze zeit zu bewegen, aber kann nicht, es drückt mich ein. ist so dumpf und eng und dunkel, aber in meinem kopf fliegen und zischen blitze, ganz schmal und schnell und spitz, alles in meinem kopf wird lauter, unerträglich laut und schnell.
unten in mir drin ist es voll, es tut weh, so sehr, dass ich glaube, ich muss sterben. ich höre nichts und sehe nichts.
mein mund und mein hals sind voll, ich kann nicht atmen, auch nicht durch die nase. es tut weh und ich muss würgen, aber es geht nicht weg, ich bekomme keine luft.
alles ist so eng. kein raum mehr in meinem kopf, alles ist nah und eng, mein kopf platzt.
H.
angst und schmerz
in den körper gepflanzt
der tod
immer vor augen
die angst
so tief in mir
der schmerz
lebt weiter in den narben.
das ausgeliefert sein
die hilflosigkeit
verloren und verlassen
ohne schutz
es ist immer in mir geblieben.
der körper wird groß
das leben geht weiter
die seele bleibt eine offene wunde
und blutet.
das große schwarze loch in mir
und das andere
das nichts
der blinde fleck
all die angst, die panik.
nie groß geworden
nie ganz
nie heile
nie liebenswert
nie sicher.
im körper
die erinnerung
die erfahrung
fast zu sterben
die angst
vor dem leben
das den tod bringt.
nichts tun können
nichts sagen können
nichts verstehen
nichts wissen
aushalten
was nicht auszuhalten ist.
der ewige kampf innendrin
am leben zu bleiben
bleiben zu können
und bleiben zu wollen.
Wie kann so etwas geschehen?
warum ist es möglich?
mich zerstört
mein leben
mein vertrauen
warum?
warum denn nur?
so viel schmerz
und diese angst.
September 2004